Feldling – Von regionalen Landwirt*innen direkt in Kitas, Schulen und Restaurants

Hallo Daniel und Johannes, vielen Dank, dass Ihr Euch die Zeit für ein Interview mit uns nehmt ! Bitte stellt uns zu Beginn Euch und Euer Team bei Feldling kurz vor:

Hey, wir sind Daniel und Johannes und haben vor ca. 3 Jahren Feldling gegründet. Wir sind beide begeisterte Unternehmer, kommen aus der Kölner Gegend und wollen für mehr regionale Lebensmittel auf unseren Tellern sorgen. Um die vielen Tonnen an Lebensmittel jede Woche zu bewegen, werden wir dabei von einer Handvoll Fahrer, sowie einem Koordinator für die Liefertouren unterstützt.

Vielleicht möchtet Ihr uns Euer Startup, ganz zu Beginn unseres Interviews, kurz vorstellen ?

Wir sind ein Lieferdienst für regionales Obst & Gemüse und beliefern Kitas, Schulen und Gastronomien direkt von regionalen Landwirt|innen. Zu jedem Produkt machen wir dabei transparent von welchem Hof im Umkreis von 50 km es kommt.

Welches Problem wollt Ihr mit Feldling lösen?

Für gewerbliche Kund|innen wie Kitas, Schulen und Gastronomien ist es schwierig an regionale Produkte zu gelangen. Ein Grund ist die intransparente Produktherkunft über die häufig langen Lieferwege. Zu regional zählen auch mal gerne Lebensmittel aus Südspanien oder nur in Deutschland abgepacktes Obst und Gemüse. Das wollen wir besser machen! Wir kommunizieren transparent zu jedem Produkt in unserem Onlineshop von welchem Hof wir es beziehen.

Ein anderer Grund ist der hohe Koordinations- und Organisationsaufwand im Bezug von regionalen Lebensmitteln. Um eine regionale Belieferung zu ermöglichen, müssten sich Kitas, Schulen und Gastronomien mit mehreren Landwirt|innen abstimmen, da auf den einzelnen Höfen in der Regel nur eine bestimmte Bandbreite an Produkten angebaut werden. Zudem haben die Landwirt|innen in der Regel keine eigenen Logistikkapazitäten.

Mit Feldling bündeln wir auf der einen Seite das Angebot der Landwirte zu einem vielfältigen Sortiment aus Obst und Gemüse. Auf der anderen Seite bündeln wir die Nachfrage unserer gewerblichen Kund|innen. Kurz gesagt sind wir die Brücke zwischen den regionalen Erzeugern von Lebensmitteln und den Kitas, Schulen und Gastronomien.

Wie ist die Idee zu Feldling entstanden ?

Begonnen hat unsere Reise von Feldling bei Johannes, der auf einem landwirtschaftlichen Hof im Norden Kölns groß geworden ist. Er hat vor einigen Jahren angefangen Quinoa, was normalerweise nur in Südamerika wächst, hier im Kölner Norden anzubauen. Bei der Vermarktung ist er von Restaurants immer wieder gefragt worden, ob er nicht noch weitere regionale Produkte anbieten kann.

Auf einen Lieferanten mit einem Produkt haben die meisten B2B-Kunden aufgrund des hohen Kommunikationsaufwands wenig Lust. Warum also nicht die Waren von mehreren regionalen Landwirt|innen bündeln? Der Gedanke erschien uns zunächst weder besonders innovativ noch neu. Also haben wir recherchiert und viele Interviews mit möglichen Kund|innen und Landwirt|innen geführt mit dem Fazit, dass es scheinbar noch keiner im B2B-Bereich macht. Also: Lets try it! =)

Wie würdet Ihr Eurer Großmutter Feldling erklären ?

Wir sind ein Obst- und Gemüsehändler, der die vorbestellen Produkte bei umliegenden Landwirt|innen abholt und zu Schulen, Kitas und Restaurants fährt.

Hat sich Euer Konzept seit dem Start irgendwie verändert ?

Zuerst hatten wir nur Gastronomien als Zielgruppe definiert. Durch den Kontakt mit dem Ernährungsrat Köln sind wir allerdings auch immer mehr von Kitas und Schulen angefragt worden.

Wie funktioniert Euer Geschäftsmodell ?

Das ist sehr schnell erklärt. Wir haben ein klassisches Handelsgeschäftsmodell und werden für die Bündelung der Produkte und die Auslieferung bezahlt.

Wie genau hat sich Feldling seit der Gründung entwickelt ?

Begonnen hat alles mit „Lass uns mal mit dem Privatwagen ein paar Kisten von den Höfen zum Altenheim fahren“. Heute bewegen wir mehrere Tonnen pro Woche, haben unsere eigenen Transporter und viele Fahrer, die den Gedanken der regionalen Versorgung genauso lieben wie wir.

Blickt bitte einmal zurück: Was ist in den vergangenen Jahren so richtig schief gegangen ?

Da gäbe es sicherlich so einiges zu erzählen! Unternehmerische Experimente, die wir ausprobiert haben, die viel Zeit und Energie kosteten und dann am Ende scheiterten. Für uns ist das Wichtigste hieraus zu lernen und dann weiterzugehen.

Was habt Ihr daraus gelernt ?

Nicht aufgeben und weiter Neues auszuprobieren. Es kann und wird niemals alles klappen, aber die wenigen Dinge, die am Ende klappen, sind es wert vorher mehrmals gescheitert zu sein. Manches fügt sich rückblickend😉

Und wo habt Ihr bisher alles richtig gemacht ?

Bei der Wahl unseres Gründerteams. Für uns ist es immer ein wenig wie eine zweite Partnerschaft, die man eingeht. Das muss schon auf sehr vielen Ebenen passen, um hier Höhen und Tiefen durchleben zu können. Denn nur mit Ausdauer wird man am Ende auch Erfolg haben. Transparente Kommunikation ist hier sicherlich eines unserer Kernwerte, die bei uns beiden gut zusammengepasst haben.

Wie ist Euer Startup finanziert ?

Wir haben zu Beginn beide jeweils 500€ in die Kasse gelegt und alles weitere aus dem Cashflow finanzieren können. Wir sind super minimal gestartet und ertappen uns auch heute manchmal noch dabei vielleicht ein wenig zu viel selber machen zu wollen. Aber wir lernen dazu und sind dabei viele unserer Tätigkeiten abzugeben.

Was sind Eure Pläne und Ziele für die nächsten 12 Monate ?

Wir wollen uns mehr auf das konzentrieren was gut funktioniert hat, uns mehr ums Marketing kümmern und unsere Prozesse weiter automatisieren.

Vielen Dank für das Interview.

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