As Good As Pros baut den größten Sportverein der Welt auf

Hallo Carolin, vielen Dank, dass Du Dir die Zeit für ein Interview mit uns nimmst ! Bitte stelle uns zu Beginn Dich und Dein Team bei As Good As Pros kurz vor:

Hallo zusammen, ich bin Carolin Obernolte und ich habe gemeinsam mit meinem Mitgründer Johannes Deubener das Sport Tech Startup As Good As Pros gegründet.

Vielleicht möchtest Du uns Euer Startups, ganz zu Beginn unseres Interviews, kurz vorstellen ?

Ja klar, gerne. Mit As Good As Pros bauen wir eine globale Sport Community Plattform auf. Unsere Vision ist es, Menschen dazu zu befähigen einen sportlichen und glücklichen Lebensstil zu führen, egal wo sie gerade unterwegs sind. Daher bringen wir die Sharing Economy in den Sport und möchten Sport so demokratisieren, um ihn bezahlbar, erreichbar und personalisiert für den Massenmarkt zu machen.

Über unsere App können Sportbegeisterte einfach und flexibel Sport Sessions und Trainings von anderen gleichgesinnten Sportlern buchen und auch selbst anbieten. Auf der einen Seite können so Sportbegeisterte passende Mitsportler für ihren Lieblingssport finden und sind dabei fest in einer Sport Community verankert, in der man im Team alles gemeinsam machen kann, was das eigene individuelle Sportherz begehrt, von Breitensport bis hin zu Fitness und Nischensportarten. Und auf der anderen Seite geben wir über unsere Plattform Sporttalenten die Möglichkeit ihr Wissen zu teilen und mit ihrer Leidenschaft für Sport Geld zu verdienen. Unsere Community Member verabreden sich online per App und treffen sich offline zum Sport. As Good As Pros ist also quasi wie AirBnB nur für Sport.

Welches Problem wollt Ihr mit As Good As Pros lösen ?

Wir möchten, dass niemand mehr auf seinen Lieblingssport verzichten muss, wenn sich die eigenen Lebensumstände ändern. Gerade Millennials, die früher sportlich sehr aktiv z.B. im Verein waren, müssen oftmals auf ihren Sport verzichten, da sie oft wegen des Studiums umziehen, beruflich und privat viel reisen und stark im Job eingespannt sind. Gerade für Millennials im Alter zwischen 25 und 35 Jahren mit Vorliebe für Teamsportarten führt es in letzter Konsequenz dazu, dass sie auf ihren Lieblingssport aufgrund von fehlenden Mitsportlern verzichten oder eine Sportalternative wählen, die nicht zu ihnen passt – wie bspw. das Fitnessstudio.

Wir möchten Menschen ermöglichen, egal wo sie unterwegs sind oder in welchen Lebensumständen sie sich zur Zeit befinden, die für sie perfekt passenden Sportaktivitäten in ihr Leben zu integrieren. 

Wie ist die Idee zu As Good As Pros entstanden ?

Ich komme ursprünglich aus der Unternehmensberatung und hatte 2017 die Idee zu As Good As Pros, als ich auf einem Projekteinsatz in den USA war. Ich wollte vor Ort Tennis spielen, wollte aber möglichst flexibel bleiben, da ich mit meinem zeitintensiven, anspruchsvollen Job beruflich stark eingebunden war. Ich brauchte also Mitspieler für späte Uhrzeiten, die viel Verständnis für spontanes Umplanen haben würden, falls ich mal wegen des Jobs nicht kommen könnte. In einen Verein wollte ich nicht eintreten, weil ich wusste, ich würde nur 4 Monate in den USA sein also googelte ich stundenlang, um eine Lösung zu finden – vergebens. Also trat ich schließlich doch widerwillig in einen Verein ein, zahlte 2000 Dollar (!) für die Mitgliedschaft, 100 Dollar je Gruppentraining und wurde schließlich nach 5x Training auf ein neues Projekt nach Florida geschickt, wo ich das gleiche Problem wieder hatte – nur jetzt mit teurer Mitgliedschaft am Hals. Ich dachte mir, das muss doch leichter gehen, den eigenen Lieblingssport dahin mitzunehmen, wo man ist.

Warum gibt es kein AirBnB oder Uber nur für Sport ?

Und da dachte ich mir, dann mache ich es halt selbst.

Wie würdest Du Deiner Großmutter As Good As Pros erklären ?

Liebe Omi, mit As Good As Pros bauen wir den größten Sportverein der Welt auf, über den sich alle Sportbegeisterten vernetzen und gemeinsam Sport machen können, wann, wo und wie sie möchten.

Hat sich Euer Konzept seit dem Start irgendwie verändert ?

Ja, auf jeden Fall. Die Startup Reise ähnelt durchaus einer Achterbahnfahrt. Wir haben ganz zu Beginn mit der Idee gestartet, dass über unsere Plattform Sportbegeisterte günstige Sporttrainings von Amateursportlern buchen können. Das kam und kommt noch immer sehr gut an, allerdings haben wir gemerkt, dass der Fokus auf Einzeltrainings alleine nicht ausreicht. Für sehr viele Hobbysportler steht der Aspekt, in der Gemeinschaft mit anderen gleichgesinnten Menschen Sport zu treiben, oft zunächst im Vordergrund: Gerade in Zeiten, wo sich immer mehr digital abspielt, ist der Bedarf an Geselligkeit und echten Begegnungen extrem hoch. Weshalb wir mit As Good As Pros nun verstärkt auf Gruppendynamik setzen und eine vielseitige Sport Community aufbauen, die Menschen über Sport verbindet.

Wie funktioniert Euer Geschäftsmodell ?

Aktuell haben wir ein transaktionsbasiertes Geschäftsmodell; wir veranschlagen 10% pro Buchung. Ab 2021 möchten wir jedoch unser vielseitiges Sportangebot für unsere Community im Rahmen einer flexiblen Mitgliedschaft bündeln, über die unsere Mitglieder mit einem Festpreis so viele Sport Community Sessions wie sie möchten, nutzen können. So hoffen wir, unseren Mitgliedern einen noch stärkeren Anreiz zu geben, noch mehr Sport zu machen. Denn anders als Fitnessstudios haben möchten wir, dass unsere Mitglieder so aktiv sind, wie möglich.

Wie genau hat sich As Good As Pros seit der Gründung entwickelt ?

Wir haben in 2018 unser Unternehmen gegründet und erstmal sehr viel Zeit für Research und Befragungen investiert. Unsere erste App haben wir Ende 2019 auf den Markt gebracht und erst so richtig Anfang 2020 losgelegt. Seit Beginn des Jahres sind wir stark gewachsen, auch wenn wir von den 2 Corona Lockdowns leider etwas ausgebremst wurden. Wir haben in Köln Bonn über 6.000 Nutzer und bis vor dem Lockdown mit zahlreichen täglichen Sport Sessions bis zu 2000 Buchungen pro Monat verzeichnet. Unsere Kunden sind super zufrieden, was sich in einer durchschnittlichen Bewertung von 4,9 (von 5 Sternen) über alle durchgeführten Sport Sessions hinweg widerspiegelt.

Wie groß ist Euer Startup inzwischen ?

Wir beiden Gründer sind die Zugpferde des Startups und haben aber auch noch Unterstützung im Bereich Tech von zwei befreundeten Entwicklern und noch viele fleißige Helfer/innen, die uns als Nebenjobber oder im Rahmen ihrer Praktika und Abschlussarbeiten unterstützen.

Blicke bitte einmal zurück: Was ist in den vergangenen Jahren so richtig schief gegangen ?

Wie gesagt, die Startup Journey ist eine Achterbahnfahrt und wir hätten nie gedacht, wie viele Höhen und Tiefen man in so kurzer Zeit durchleben kann. Wir haben schon Geld auf die falschen Pferde gesetzt, was natürlich schmerzt, wenn man als Startup nicht gerade das Geld locker sitzen hat. Aber wir haben durch unsere Fehler sehr viel gelernt und mitgenommen. Und hey, wäre es einfach, würde es jeder machen.

Was habt Ihr daraus gelernt ?

Drei Dinge: 1. Fokus, Fokus, Fokus: immer nochmal reflektieren, ob alle Kräfte gebündelt auf das Wesentliche einzahlen und was knallhart de-priorisiert werden kann. 2. Testen, testen, testen: immer nochmal in Frage stellen, ob die Annahmen und Hypothesen, mit denen man arbeitet, überhaupt schon ausreichend belegt wurden, 3. Anpassen, anpassen, anpassen: immer wieder die Kunden befragen und mit ihrem Feedback das Business weiterentwickeln.

Und wo habt Ihr bisher alles richtig gemacht ?

Kann man überhaupt alles richtig machen? 😉 Wir haben bei dem Aufbau unserer Community sehr viel richtig gemacht. Wenn wir mit unseren Kunden sprechen und erfahren, wie viel Mehrwert ihnen unsere Sport Community Sessions bieten, wissen wir, wofür wir uns so ins Zeug legen.

Wie ist Euer Startup finanziert ?

Wir sind bislang bootstrapped, also komplett selbst-finanziert.

Was sind Eure Pläne und Ziele für die nächsten 12 Monate ?

Wir sind bislang vornehmlich in Köln Bonn unterwegs und möchten unsere Sport Community in den nächsten 12 Monaten in die größten deutschen Städte bringen, um noch mehr Menschen dabei zu helfen, die für sie perfekt passenden Gruppen-Sportaktivitäten in ihr Leben zu integrieren – wann, wo, wie und mit wem sie möchten.

Vielen Dank für das Interview.

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